Dienstag, 31. Juli 2012

Philipper 3,4-6

Obwohl auch ich Vertrauen auf Fleisch haben könnte. Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch vertrauen zu können - ich noch mehr: Beschnitten am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern; dem Gesetz nach ein Pharisäer; dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde; der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden.
Philipper 3,4-6

Anschließend an Vers 3 sagt Paulus, dass er doch Vertrauen auf das Fleisch haben könnte. Auch wenn jemand anders meint, er könnte sich auf sein Fleisch verlassen, dann Paulus wohl noch viel mehr als jeder andere. Er scheint mit dieser Aussage zu prahlen, was sich hinterher im Kapitel aber als völlig falsch ausweist. Früher war Paulus anders, ja; früher war er stolz auf sich und seine Werke. Aber in diesem 3. Kapitel des Philipper-Briefes versucht er aufzuzeigen, wie nichtig das ist. Und dennoch muss man sagen, hat er menschlich gesehen gute Argumente in der Hand:
1.) Paulus ist beschnitten am achten Tag.
2.) vom Geschlecht Israel
3.) vom Stamm Benjamin
4.) Hebräer von Hebräern
Er kennt seine Abstammung genauestens und macht deutlich, dass er voll zum Judentum gehört. Er wurde dem Bund mit Abraham nach (siehe 1.Mose 17) am achten Tag beschnitten – so wie jeder männliche Jude. Er war wirklich ein Hebräer von Hebräern (gezeugt) – durch und durch. Er hatte damit schon genug Gründe um mit seinem Leben und seiner Abstammung zu prahlen. Aber das ist alles fleischlich.

Weiter argumentiert er mit Privilegien, für die er sich selbst entschieden hat:
5.) dem Gesetz nach ein Pharisäer
6.) dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde
7.) der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden
Er setzt hier den Dreiklang Gesetz, Eifer und Gerechtigkeit an. Er war ein Pharisäer, einer jeder Volksgruppe, die das Gesetz penibel genau beachteten. Dabei achteten sie auf Dinge wie z.B. ihre Minze zu verzehnten, aber sie vergaßen „das Recht und die Barmherzigkeit und den Glauben“ (Matthäus 23,23). So einer war Paulus, was ihn dann auch einen Hass auf die Christen haben ließ. Er hat mit Eifer die Gemeinde Jesu Christi verfolgt (Apostelgeschichte 9,1-2). Und in seinen Augen hat er für sich anscheinend die Gerechtigkeit vor Gott erworben, d.h. er hat das ganze Gesetz gehalten. Er hat seiner Ansicht nach ein untadeliges Leben geführt.
Doch Paulus führt spätestens in Vers 9 im dritten Kapitel des Philipper-Briefes auf, wie es echte und lebensrettende Gerechtigkeit vor (von!) Gott gibt. Nicht durch Fleisches-Werke, sondern durch Glauben!

Paulus macht uns sehr deutlich, dass man als Mensch sehr gut leben kann. Er zeigt auf, dass man als Mensch Gesetze penibel halten kann. Aber kann man in seinem Herzen voll dahinter stehen? Kann man auch in seinen Gedanken rein bleiben? Eine einzige Sünde trennt von Gott und Sünde führt zum Tod, der ewigen Trennung von Gott (Römer 3,23). Diese klare Ernüchterung muss dir und mir deutlich sein, dass wir vor Gott eingestehen können, dass wir vor ihm niemals gerecht werden können. Wir können aus unserer Kraft niemals das ewige Leben erben. Doch durch den Glauben an Jesus Christus und sein Erlösungswerk, wo er stellvertretend für dich und mich gestorben ist und die Umkehr zu ihm im Herrschaftswechsel retten! Und das auf ewig…

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