Donnerstag, 10. Juli 2014

Markus 2,6-12: Eine wahre Herzensangelegenheit

6 Es saßen dort aber einige von den Schriftgelehrten und überlegten in ihren Herzen:
7 Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben außer einem, Gott?
8 Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich überlegten, und spricht zu ihnen: Was überlegt ihr dies in euren Herzen?
9 Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher?
10 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten:
11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus!
12 Und er stand auf, nahm sogleich das Bett auf und ging vor allen hinaus, so dass alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir so etwas gesehen!
Markus 2,6-12

  1. Das Böse im Herzen (6-7)
Das, was jeder Mensch (einschließlich jeder Leser hier!) braucht ist Sündenvergebung. Jesus hat gerade einem Menschen die Sünden vergeben. Sünde richtet sich immer gegen Gott (Psalm 51,6) und beschmutzt seine Heiligkeit. Eine im Winter dick beschneite Wiese, rein und klar wird durch die matschigen Stiefel beschmutzt. So beschmutzt die Sünde der Menschen – das Böse in ihrem Herzen und folglich was sie sagen und tun – die Heiligkeit Gottes. Dadurch lädt jeder Mensch Schuld gegenüber Gott auf sich, Schuld, die nur mit dem Tod beglichen werden kann (Römer 6,23a).
So wissen die Schriftgelehrten der damaligen Zeit, dass nur Gott Sünden vergeben kann (dazu z.B. 2. Mose 34,6-9; Psalm 103,3; Daniel 9,9). Sie ärgerten sich in ihrem Herzen und dachten darüber nach, wie Jesus hier gerade Gott am lästern sei. Sie glaubten nicht daran, dass Jesus der Messias, der Christus ist und sehen nicht seine Göttlichkeit. Sie waren Böse in ihrem Herzen!

Das Herz meint in der Bibel den inneren Menschen mit seinen Gedanken, seinem Fühlen, seinem Wollen, seinem Verstand, seinem Glauben. Die Schriftgelehrten stehen hier für jeden Menschen. Jeder Mensch ist in seinem Herzen böse, weil er Gott grundsätzlich ablehnt, weil er Dinge tut, die gegen Gottes Gebote verstoßen (Sünde!) – und da hilft auch kein Aufwiegen mit den guten Taten.

  1. Die Erkenntnis der Herzen (8-10)
Man fragt sich vielleicht, woher Markus wusste, was die Schriftgelehrten dachten. Das ist einfach: Jesus wusste es! Jesus ist der Herzenskenner (Apostelgeschichte 15,8; Lukas 5,22) und wusste genau („was überlegt ihr dies“), welche bösen Gedanken die Pharisäer hegten. Und somit stellt er ihnen eine erstaunliche Frage: „Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher?
Wenn man so drüber nachdenkt, ist es natürlich leichter zu sagen, dass die Sünden vergeben sind. Das ist was Innerliches, das bekommt keiner mit. Das könnte damit quasi jeder sagen! Aber einem Gelähmten zu sagen „Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher?“ – puh, sagen könnte das wohl auch jeder, würde aber wohl kaum einer machen. Warum nicht? Weil es unnatürlich ist, dass der Gelähmte durch das Wort eines Menschen aufsteht und wieder gehen kann. Doch eine Sache ist wichtig: Wer das sagt und es passiert dann, ja, dann ist das doch ein Beweis dafür, dass da göttliche Macht hinter steckt, ja, dass Jesus selbst Gott ist. Und wenn Jesus selbst Gott ist, dann kann er doch auch Sünden vergeben!

Jesus kennt auch dein Herz. Du kannst dich nicht vor ihm drücken. Er weiß genau, was du jetzt gerade und sonst für Gedanken hast. Und wenn sich jetzt herausstellt, dass er den Lahmen wirklich gesund machen kann, dann kann er auch Sünden vergeben und das macht doch Hoffnung, auch für uns. Wohin sollen wir denn damit? Wie können wir sie loswerden? Jesus gibt die Antwort!

  1. Das Heilmachen von Herzen (11-12)
Jesus weißt sich hier als Gott aus und zeigt seine göttliche Vollmacht – kein Menschenwort! Er spricht es wirklich aus, er tut es: „Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus!“. Jetzt hat er doch verloren und die Schriftgelehrten haben Recht. Jetzt haben die Schriftgelehrten einen Schwindler überführt. Aber da… der Gelähmte steht auf! Er rollt sein Bett zusammen und geht raus. Er konnte nicht anders als Jesus gehorsam zu sein. Einfach so, als könnte er immer laufen. Jesus hat ihn voll und ganz geheilt, ihm Kontrolle, Muskelkraft und die Koordination geschenkt. Das ist das Zeichen, dass Jesus Sünden vergeben kann!
So bleibt nur eine Reaktion: Gott verherrlichen, weil er in Jesus mitten unter ihnen ist. Das muss der Christus sein!

Jesus macht die Herzen heil, das steht nun fest. Warum? Weil er Gott ist und vergeben kann. Bezeugt hat er seine Göttlichkeit durch dieses enorme Wunder (u.v.m.). Warum ist Jesus also die einzige Möglichkeit, unsere Sünde und Schuld loszuwerden? Weil er gut drei Jahre nach der Begebenheit mit dem Gelähmten dafür gestorben ist. Nach Römer 6,23 ist der Lohn der Sünde der Tod, die ewige Trennung von Gott, weil seine Heiligkeit nicht mit unserer Sündhaftigkeit konform gehen kann. Weil Gott gerecht ist und Sünde bestrafen muss. Genau da kommt Jesus ins Spiel. Gott ist noch mehr, Gott ist Liebe (1. Johannes 4,8ff) und liebt jeden Menschen – dich! – so sehr, dass er Jesus auf diese Welt geschickt hat, um sündlos (1. Petrus 2,22) zu sterben und für deine Schuld und Sünde zu bezahlen. Das ist sein Geschenk, was du im Glauben annehmen kannst. So macht er dein Herz gesund, indem er deine Schuld vergibt und deine Sünde ausradiert. Er hat dafür bezahlt (siehe auch Kolosser 2,14). Römer 6,23 offenbart uns alles: Der Lohn der Sünde ist zwar der Tod, ja, aber „die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ – du bist seine Herzensangelegenheit!

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