Daher, meine Geliebten - wie ihr allezeit gehorsam
gewesen seid, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in
meiner Abwesenheit -, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! Denn Gott ist
es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu seinem
Wohlgefallen.
Philipper 2,12-13
An den Christus-Hymnus anknüpfend geht folgert Paulus
mit einem „Daher“. Daher, weil Christus das alles getan und Gehorsam gezeigt
hat (Verse 5-8) und weil er der ist, der über allem ist (Verse 9-11) „bewirkt
euer Heil mit Furcht und Zittern“. Dieser Ausdruck hat immer wieder für
Verwirrung gesorgt, für viel seelsorgerliche Not. Muss ich nun Angst haben um
mein Heil? Ein Schlüsselbegriff ist das Wort „bewirkt“ bzw. „wirkt“ in den beiden
Versen. In Vers 12 meint „bewirkt“ nicht, dass etwas neu erschaffen wird (das
kann nur Gott!), sondern, dass man etwas umsetzt, was schon vorhanden ist (sein
muss); also dass man eine Tätigkeit ausführt: Und zwar das Heil zu leben, was
Gott einem geschenkt hat, d.h. man gibt mit seinem erretteten Leben eine
Antwort auf den Heilszuspruch Gottes! Ein Nachfolger Christi ist man nicht
einmalig bei einem Schritt der Bekehrung, sondern in seinem ganzen Leben als
Nachfolger. Gerettet wird man dadurch, dass man das Erlösungswerk Christi im
glaubenden Herzen für sich persönlich annimmt und den Herrschaftsanspruch des
eigenen Lebens an den Herrn übergibt (Römer 10,9-10). Wenn man diesen Schritt
getan hat, dann hat das Folgen für das Leben (siehe auch: 1. Johannes 3,7-9+16;
4,7 usw.)!
Ist dir das bewusst, dass eine Glaubensentscheidung
für Christus Konsequenzen für dein Leben hat (siehe auch Lukas 14,26-33)? Gibst
du Gott die richtige Antwort mit deinem Leben als Nachfolger? Lebst du als
Vorbild in der Welt in Hingabe und Ehrfurcht vor Gott?
Vers 12 richtet sich ja an die „Geliebten“, die schon
gläubig sind und auch schon Frucht in ihrem Leben gezeigt haben: Den Gehorsam!
Ein vorbildlicher Gehorsam gegenüber Christus und seinem Wort, der nicht nur
gelebt wird, als der Apostel Paulus vor Ort war und ein Auge darauf hatte.
Nein, viel mehr sogar auch dann, als Paulus nicht mehr da war. Das hat Paulus
so berichtet bekommen; klasse und vorbildlich! Und natürlich: Gott sieht immer
zu - er sieht auch, wenn der Gehorsam nur geheuchelt wird!
Das allsehende Auge Gottes - macht dir das nicht auch
manchmal Angst? Ist da nicht ein Druck von Gott auferlegt? Wir dürfen nie
vergessen, dass Gott unendlich mal mehr Weisheit, Liebe und Macht besitzt. Er
weiß, was gut ist und warum er auch manchmal eingreift, wenn wir uns nicht so
verhalten, wie er es souverän will. Die Frage ist: Heucheln wir Menschen etwas
vor? Ist unser Leben echt? Ansonsten hätten wir den Lohn bei Gott dahin
(Matthäus 6,2+5+16)!
Gott zu fürchten, ihn höher zu achten als unser
eigenes Leben und ihm permanent die Herrschaft überlassen - darum geht es! So,
als könnten wir uns unseres Heils wieder entledigen; darum mit Furcht und
Zittern. Also mit ganzer Hingabe an Jesus Christus und das gelebt in tiefer
Ehrfurcht (siehe auch Prediger 12,13)!
Doch die Bibel spricht an vielen Stellen deutliche
Worte über die Sicherheit der echten Errettung: Johannes 14,16; Philipper 1,6;
Hebräer 12,2; Johannes 3,15-16+36; Römer 8,29-39; Johannes 1,12; Johannes
4,13-14; Epheser 2,8-10; 1. Petrus 1,4-5; Epheser 1,3-14; Johannes 5,24; Johannes
10,28-31, usw.
Daraus folgend der 13. Vers: Eingeleitet mit einem
„Denn“. Gott ist der, der wirkt. Er wirkt die Frucht, er wirkt den Gehorsam, er
wirkt! Er wirkt (hier nun in schöpferischer Kraft) das Wirken, also das
Vollbringen und viel vorher bewirkt auch er schon das Wollen. Er ist es, der in
seiner Weisheit, Liebe und Macht das bewirkt, was ihn ehrt; alles was über
unserem guten Willen hinaus geht, was die Anmerkung hergibt. Gott macht es immer
gut, zu seinem Wohlgefallen.
Das heißt zunächst, dass Gott das Heil oder die
Errettung von Grund auf bei einem Christen geschaffen hat und dass er es in
jedem Christen vollendet, der sich Gott mit seinem Leben hingibt (Philipper
1,6). Deswegen heißt es immer wieder neu den eigenen, von Egoismus geprägten
Willen aufzugeben und ihn mit dem Willen Gottes gleichzusetzen.
Ist dir das bewusst, dass Gott der ist, der dir
wirkliche Heilssicherheit geben kann (siehe dazu auch 1. Johannes 5,13)? Ist es
nicht großartig, dass Gott an vielen Stellen deutlich schreibt, dass er für das
ewige Heil bürgt? Andere Stellen scheinen das Gegenteil auszusagen, doch gibt
der biblische Befund die Richtung der Heilssicherheit vor! Und die gibt es nur
bei Gott! Der, der in deinem Leben nur Gutes vollbringen will! Er, der dir die
Kraft und die Weisheit geben möchte, aber eben auch das Wollen und Wirken
bewirkt. So groß ist Gott; er liebt seine Kinder und die Beziehung zu ihnen -
er will nur das Beste für sie!