Samstag, 30. Juni 2012

Philipper 2,28-30

Ich habe ihn nun umso eiliger gesandt, damit ihr, wenn ihr ihn seht, wieder froh werdet und ich weniger betrübt sei. Nehmt ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche Brüder in Ehren! Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tod nahe gekommen und hat sein Leben gewagt, um den Mangel in eurem Dienst für mich auszugleichen.
Philipper 2,28-30

Paulus sandte Epaphroditus schnell zurück, damit die Gemeinde in Philippi ihn lebend sieht und dadurch froh würde. Anscheinend hat die Gemeinde von dem Umstand gehört; sie hat gehört, dass es ihrem Gemeindemitglied schlecht ergeht. Sie hat Sorge. Sie fühlt mit und wünscht sich, ihren Epaphroditus bei sich zu haben.

Das ist die Verbundenheit der Christen. Kennst du sie? Lebst du sie? Da ist einer für den anderen da, dort hat einer um den Anderen Sorge, dort wünscht man sich Gemeinschaft. Natürlich ist das das Optimum, was wir als Menschen nie 100% perfekt leben können. Doch ist das schon etwas Besonderes, wenn das gelebt wird. Darum möchte ich die Gemeinde nicht missen.

Die Gemeinde soll ihren Epaphroditus mit Freude aufnehmen: „im Herrn mit Freude“. Sie soll sich darüber freuen, dass sie Epaphroditus wiedersehen; ihren vorbildlichen Diener und Mitstreiter. Er ist ihr Bruder und in der Gemeinschaft durch den Herrn sollen sie voller Freude sein. Die Freude als Kennzeichen des Philipper-Briefes kommt auch hier durch.

Das ist die Freude der Christen. Kennst du sie? Lebst du sie? Da freut sich einer für den anderen, dort ist wahre Freude vorhanden, weil sie „im Herrn“ ist. Gott schenkt durch seinen Heiligen Geist auch dir die Freude (Galater 5,22-23), wenn du sein Kind bist. Auch das ist auf dieser Erde hier niemals vollkommen, und doch ist es etwas Geniales die Freude miteinander zu teilen. Darum möchte ich die Gemeinde nicht missen.

Epaphroditus soll in Ehren gehalten werden. In den Versen 25-27 lässt Paulus uns einiges über diesen Menschen wissen und das erklärt auch, warum er und solche Menschen in Ehren gehalten werden sollen. Natürlich weiß Paulus, dass aller Ruhm und alle Ehre alleine Gott gilt (siehe auch Philipper 1,26). Und doch ist er ein vorbildlicher Diener im Reich Gottes, der von der Gemeinde hoch geschätzt werden soll (siehe auch 1. Timotheus 5,17). Vielleicht ist hier für diese Erwähnung auch ein Grund, dass Epaphroditus – der Abgesandte der Gemeinde in Philippi – ja viel eher nach Hause kam und wohl nicht im ganzen Umfang den Paulus dienen konnte. Wie dem auch sei: Ihm gilt Anerkennung für seinen aufopferungsvollen Dienst.

Das ist die Anerkennung der Christen. Kennst du sie? Lebst du sie? Da ist der der Höchste, der der Diener von allen ist (Markus 10,43-44). Als ein Kind Gottes brauche ich nicht nach Anerkennung zu streben oder mich in den Mittelpunkt drängen. Nein, gewiss sollen wir nicht die Ehre von anderen suchen. Aber wir dürfen sie aus der Liebe zu Gott und aus der Liebe zum Nächsten erarbeiten. So soll Epaphroditus unser Vorbild sein, der „Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, […] Abgesandten und Diener“ ist. Hier gilt es gegenseitige Anerkennung zu leben. Darum möchte ich die Gemeinde nicht missen.

Nun teilt Paulus uns noch eine wichtige Sache mit: Dieser Epaphroditus ist aufgrund seines Dienstes für Jesus in die Todesnähe gerückt. Er hat sein Leben letztlich für den lebendigen Gott eingesetzt. Er hat das, was die ganze Gemeinde nicht leisten konnte getan. Ganz speziell berichtet Paulus, dass Epaphroditus sein Leben im Zusammenhang mit dem Dienst an Paulus fast verloren hätte. Eine wichtige Sache wird hiermit auch deutlich: Das Leben mit Christus nicht kein einfaches Spiel, was man mal nebenher im Leben spielt. Es ist wirklicher Ernst und so ist Nachfolge Jesu wirklich etwas Ernstes, was lebensentscheidend ist. Dort kann es auch zu vielen Dingen kommen, wo man sich fragt: „Warum lässt Gott das zu?“ – so vielleicht auch Paulus, als er viele schreckliche Dinge erlebte (siehe 2. Korinther 11,23-28).

Das ist das Leben der Christen. Kennst du es? Lebst du es in Hingabe an Christus? Es ist ein Kampf, den man als Kind Gottes zu kämpfen hat. Es ist die Hingabe an Christus, die gelebt werden soll. Es ist die Bewahrung in Gottes souveränen Willen, die Gott schenkt. Es ist seine Erziehung, die er seinen Kindern gegenüber anwendet (siehe auch Hebräer 12,1-11). Dennoch wünsche ich uns, dass wir uns dem Herrn Jesus ganz hingeben, denn er hat alles für uns gegeben – warum sollten nicht auch wir alles für ihn geben?!