Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen:
Freut euch! Eure Milde soll allen Menschen bekannt werden; der Herr ist nahe. Seid
um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit
Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden;
Philipper 4,4-6
Gerade ermahnt Paulus noch zur Liebe, zur Achtsamkeit
und zum gemeinsamen Kampf und nun schwenkt er über in das Brief-Thema: Die
Freude. Die Freude, die nichts Kurzlebiges ist, die nichts Oberflächliches ist.
Echte Freude ist Frucht des Heiligen Geistes (siehe Galater 5,22-23). Echte
Freude ist im Herrn zu haben bzw. durch ihn möglich, d.h. im Leben mit dem
Herrn Jesus Christus. Und darum ist diese nicht oberflächliche Freude auch
allezeit möglich, in jeglichen Situationen, in sämtlichen Lebenslagen. Freude
im Leid ist möglich, in dem Herrn Jesus Christus, in der Gemeinschaft mit ihm. Ich erinnere nocheinmal (siehe Philipper 3,1-3): Der Schreiber dieses Briefes
sitzt im Gefängnis! Und trotzdem ruft Paulus nochmal dazu auf: Freut euch!
Kennst du diese Freude? Möchtest du diese Freude
erleben? Dann ist es wichtig zu begreifen, dass diese nur bei Jesus zu finden
ist. Jesus, der aber nicht einfach Freude spendiert, wie ein Wunschautomat,
sondern da echte Freude „Frucht des Geistes“ ist, ist das erst möglich, wenn du
eine Beziehung mit Jesus Christus eingegangen bist. Erst, wenn deine Sünden
durch ihn vergeben sind und er auch dein Herr geworden ist, bekommst du den
Heiligen Geist, welcher in dieser Beziehung Frucht wirkt! Um zu dieser Freude
zu gelangen ist also eine Umkehr zu Jesus Christus notwendig, aber Achtung: Die
Freude soll nicht die Motivation der Umkehr werden!
Weiter geht es mit den konzentrierten
Abschluss-Ermahnungen: „Eure Milde soll
allen Menschen bekannt werden“ – ja, warum das denn? Menschen, die mit
Christus leben, sollen eine Milde an den Tag legen, die seinesgleichen sucht!
Echte Milde ist aber ebenso von Gott geschenkt. Aber was ist denn eigentlich
Milde? Es hat was mit Freundlichkeit und Sanftmut zu tun. Steckt dahinter etwa
ein „alles mit sich machen lassen“, ein „alle Befehle blind ausführen und
freundlich bleiben“? Nein, das gewiss nicht! Aber eine demütige Haltung, eine
friedvolle, sanfte Art, die eben völlig im Gegensatz zum Weltgeschehen agiert:
Nicht mit ausgestreckten Ellbogen um jeden Preis nach vorne kämpfen!
Gleichzeitig steht hier im Zusammenhang die
Erinnerung, dass der Herr nahe ist. Ja, er kann zu jederzeit wiederkommen und
die Gläubigen nach Hause rufen. Die Hoffnung darauf darf nie verloren gehen,
die Erinnerung für alle Menschen daran ebenso wenig!
Lebst du schon mit dem Herrn? Wenn ja, wie ist deine
Art, die du Tag ein Tag aus lebst? Erkennen Menschen in deinem Leben eine
Gott-geschenkte Milde? Oder versuchst du um jeden Preis nach vorne oder in den
Mittelpunkt zu rücken? Menschen sollen erkennen, was es bedeutet demütig zu
sein und friedevoll und sanft den Weg zu meistern; an des Meisters Hand! Denn
er kommt!
Ein letzter Aufruf
für diesen Teil: „Seid um nichts besorgt“. Puh, was für eine
Aufforderung des Paulus und doch ist das kein Einzelfall in der Bibel (siehe
z.B. Matthäus 6,24-34; 1. Petrus 5,7). Gibt es ein Leben ohne Sorgen? Nein! Die
Frage ist, wie gehen wir mit den Problemen um, die dahinterstecken, also die uns
Sorgen bereiten? Lassen wir uns davon einnehmen und sorgen uns um jede
Kleinigkeit? Oder können wir dem Herrn Jesus Christus alles anvertrauen und es
seinen guten Händen anbefehlen? Das ist auch kein Aufruf zu Faulheit, indem man
alles abschiebt und sich zurücklehnt. Nein, und doch ist der klare Aufruf alle
Anliegen vor den Herrn zu bringen. Im Gebet, dem Reden mit Gott, darin mit
Flehen, dem ernsten und tiefen Erbitten von etwas. Die Sorgen sollen vor Gott
gebracht werden. Er lässt keinen seiner Kinder damit alleine. Aber er wünscht
sich von seinen Kindern, dass sie aufpassen, zusehen und erkennen, dass Gott
selbst eingreift und ihm dafür aller Dank gebührt.