16 Und als er am See von Galiläa entlangging, sah er
Simon und Andreas, Simons Bruder, im See die Netze auswerfen, denn sie waren
Fischer.
17 Und Jesus sprach zu ihnen: Kommt mir nach, und ich
werde euch zu Menschenfischern machen!
18 Und sogleich verließen sie die Netze und folgten
ihm nach.
19 Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus,
den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, auch sie im Boot, wie sie
die Netze ausbesserten;
20 und sogleich rief er sie. Und sie ließen ihren
Vater Zebedäus mit den Lohnarbeitern im Boot und gingen weg, ihm nach.
Markus 1,16-20
- Der Ruf der Nachfolge (16-17.19-20a)
Einleitend erklärt Markus zunächst, um wen es hier
geht und wo Jesus sich nun befindet. In den Versen 14 und 15 wird nur von
Galiläa berichtet, nun wird er konkreter und beschreibt den Ort als „am See von
Galiläa“. Dort ging Jesus entlang und passend zum Ort sah der dort nun auch
zwei Fischer. Sie waren gerade bei ihrer Arbeit und warfen die Netze aus, um
Fische zu fangen.
Eben wurde noch von der grundlegenden Botschaft Jesu
geschrieben und nun wird erkennbar, dass sie wahr ist und etwas mit dem Leben
der Menschen zu tun hat, dass Buße etwas mit Nachfolgen zu tun hat.
Wenig später hörten die Brüder diesen Jesus sprechen:
„Kommt mir nach“ – Jesus ruft sie in seine Nachfolge. Ganz gewöhnliche Menschen
sollen ihm nachfolgen, ganz gewöhnliche Fischer. Und gerade ihren Job
gebrauchte Jesus als Metapher (vgl. auch im Sinne des göttlichen Gerichts: Jeremia
16,16; Habakuk 1,14-17) dafür, was die Aufgabe als Jesus-Nachfolger ist:
Menschen fischen (hier die positive Botschaft, um Menschen vor dem Gericht zu
bewahren). So seltsam sich das anhört, so klar und eindeutig wünscht sich der
Herr Jesus Menschen, die diese Aufgabe wahrnehmen.
Nur einige Meter weiter entdeckte er noch zwei andere
Brüder: Jakobus und Johannes. Die beiden waren gerade nicht aktiv am Fischen,
sondern am Vorbereiten: Sie flickten die Netze und bereiteten sich für den
nächsten großen Fang vor. Auch diese beiden rief Jesus, vielleicht mit
denselben Worten, wie er Petrus und Andreas rief: „Steigt aus eurem Boot aus
und folgt mir nach!“
Auch du sitzt in einem Boot, deinem Lebens-Boot.
Vielleicht bist du Fischer, vielleicht Tischler, IT-Spezi, Koch,
Krankenschwester – was auch immer dein Beruf ist. Vielleicht lebst du mit
deiner Familie eng zusammen, wie es bei Jakobus und Johannes („sie ließen ihren
Vater Zebedäus mit den Lohnarbeitern“) erkennbar ist – wie auch immer deine
Familien-Verhältnisse sind.
Egal, wo du bist, was du machst: Jesus möchte auch von
dir, dass du ihm nachfolgst. Nachfolge heißt ihm dein Leben anzuvertrauen, ihn
als Herrn über dein Leben zu machen, Treue erweisen. Das wiederum heißt zu
nächst, dass in deinem Leben ein Herrschaftswechsel stattfinden muss. Du lebst
in deinem eigenen Lebensboot, ein Boot, was untergehen wird, d.h. irgendwann
wirst du sterben. Und dieses Boot gilt es zu verlassen. Wechsle in das Boot von
Jesus, wo er „Kapitän“ ist. Dazu ist laut der Bibel folgendes notwendig: Der
Glaube an das Erlösungswerk Jesu, die daraus resultierende Vergebung der Schuld
durch Jesus und die Umkehr zu ihn. Das bedeutet dann ewiges Leben für dich,
weil Jesus dich gerettet hat.
- Der Ernst der Nachfolge (18.20b)
Eines kommt bei beiden Versen zum Ausdruck: Die
Nachfolger Jesu müssen Dinge loslassen! Die einen geben ihren Beruf auf, die
anderen ebenso. Bei Johannes und Jakobus wird zudem noch das Zurücklassen der
Familie erwähnt.
Nachfolge ist eine ernste Sache, eine Sache, wo man
sich zunächst die Kosten überlegen muss. In einem Lied heißt es: „Ob niemand
mit mir geht, doch will ich folgen.“! Nachfolge Jesu kann auch Einsamkeit
bedeuten, es bedeutet Aufgabe einiger Dinge, die man danach einfach nicht mehr
machen kann, weil sie nicht zu einem Kind Gottes passen. Absolute Treue dem Herrn
gegenüber, auch wenn es Verlassen bedeutet.
Damit kommt natürlich die Frage auf: Warum sollte ich
dann Jesus nachfolgen? Die Antwort ist schlicht und einfach: Damit du für die
Ewigkeit gerettet wirst und sie bei Jesus im Himmel verbringen kannst (doch
siehe auch Markus 10,28ff)!
Die Jünger haben anscheinend gemerkt, dass Jesus
anders ist. Vielleicht haben sie von seinen Predigten über das Himmelreich
gehört. Für sie kam nur Eines in Frage: Jesus hat Recht und ihm haben sie ihr
Leben anvertraut; koste es, was es wolle.
Der Preis der Nachfolge ist ein hoher Preis. Viele
Dinge, die du vielleicht gerne getan hast, haben plötzlich keinen Sinn mehr,
weil sie keinen Ewigkeitsbestand haben (Matthäus 6,21-22). Menschen werden dir
vielleicht abfällig begegnen, dich verachten; in vielen Gebieten dieser Welt
geht es sogar um Leben und Tod. Alles nur, weil man Jesus nachfolgt und nach
dem Motto „What would Jesus do?“ lebt. Was würde Jesus tun? Wie hat er
gehandelt?
Wenn du dich nun fragst „Bin ich bereit einen Preis
dafür zu bezahlen?“, dann bedenke die Konsequenzen. Diese sind ewiglich und
fatal, es geht um Himmel oder Hölle. Darum: Vertraue Jesus dein Leben an, folge
ihm nach und blicke hoffnungsvoll nach vorne. Er wird wiederkommen und dich
nach Hause holen. Jeden seiner Nachfolger, die die eine persönliche Beziehung
zu ihn hatten, wird er holen. Jeder, der glaubt, dass Jesus Christus für ihn
gestorben und auferstanden ist und der Jesus zum Herrn in seinem Leben gemacht
hat, wird gerettet werden (Römer 10,9-10).
Ein Spruch zu diesem Thema geht mir nicht mehr aus dem
Kopf. Dieser Spruch zeigt die überströmende Gnade des Herrn Jesus Christus und
den Ernst der Nachfolge auf.