29 Und sobald sie aus der Synagoge hinausgingen, kamen
sie mit Jakobus und Johannes in das Haus Simons und Andreas'.
30 Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank
danieder; und sofort sagen sie ihm von ihr.
31 Und er trat hinzu, ergriff ihre Hand und richtete
sie auf; und das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen.
Markus 1,29-31
- Jesus ist persönlich und hört zu (29-30)
Vorhin war Jesus noch der außergewöhnliche Lehrer, der
die Volksmenge in staunen versetzt, dann der Dämonen-Austreiber, der seine
Macht über den Satan und sein Reich zeigt, nun ist er Jesus, der auch ganz
persönlich ist, der zuhört.
Jesus kam also aus der Synagoge raus und zu fünft
gingen sie zu Simon (später: Petrus) und Andreas nach Hause. Dort war noch
mindestens eine sechste Person: Die Schwiegermutter von Simon. Simon war also
verheiratet und seine Schwiegermutter wahrscheinlich Witwe, wenn sie im Haus
von Simon und Andreas fieberkrank lag. Die Jünger hofften darauf, dass Jesus,
ihr Retter, ihr Freund ihre persönlichen Anliegen anhört und darauf eingeht. Die
Frage ist: Wie wird Jesus reagieren?
Vorher möchte ich darauf hinweisen, dass es mit Jesus
heute nicht anders ist: Er rettet immer noch vom alten, sündigen Leben und
schenkt neues Leben, ein Leben an seiner Seite in seine Nachfolge bis in alle
Ewigkeit. Gerettet für immer! Möglich dadurch, dass er selber stellvertretend
für deine Sünde am Kreuz gestorben ist, damit deine Schuld gegenüber Gott
beglichen werden kann (siehe dazu Kolosser 2,14). Jesus, der Retter.
Warum ist es dann heute nicht anders, wenn Jesus tot
ist? Wie soll das funktionieren? Die Antwort ist einfach: Jesus ist nicht tot
geblieben, sondern er wurde auferweckt am dritten Tag, er lebt und kann darum
ganz persönlich auf jeden Menschen eingehen. Er hört zu, er nimmt die Bitten,
das Flehen, den Kummer, die Sorgen, die Nöte und Ängste seiner Nachfolger ernst
und hört zu. Er kann helfen, immer, wenn er will…
- Jesus kann, wenn er will (31)
Es ist eine ganz einfache Beschreibung, was Jesus
getan hat. Jesus hat auf das, was seine Jünger ihm sagten, reagiert. Er ging zu
der Schwiegermutter von Simon hin und erfasste ihre (schlaffe) Hand. Er
richtete sie auf. Und nun lesen wir nichts weiter, was Jesus tat. Lukas 4,39
gibt uns den Hinweis, dass er das Fieber bedrohte, genauso, wie er vorher den
Dämon bedroht hat (Markus 1,25). Er zeigte seine göttliche Macht, sichtbar
daran, dass das Fieber aufhörte.
Erstaunlich ist ihre Reaktion: Sie stand direkt auf, keine
Schwäche, keine Müdigkeit und diente den jungen Männern! Die Rettung durch
Jesus versetzte sie in den Dienst. Sie wurde gesund, weil Jesus kann, denn er
ist Gott! Jesus wollte, dass die Schwiegermutter des
Petrus wieder gesund wird.
Warum macht Jesus nicht jeden gesund? Warum gibt es so
viele Kranke auf dieser Welt, die nicht gesund werden, selbst wenn wir Jesus
anflehen, sie gesund zu machen. Jesus kann, daran dürfen wir nicht zweifeln,
denn Jesus ist lebendig, Jesus ist real, Jesus ist Gott. Eines verstehen wir
oft nicht, und das ist sein Wille. Wir verstehen Dinge nicht, die passieren,
oder eben nicht passieren, weil wir nicht seine Liebe, seine Weisheit und seine
Macht haben. Sein Wille ist gut und vollkommen (Römer 12,2) und da müssen wir
immer mehr lernen ihm zu vertrauen, das anzunehmen. Es ist so einfach gesagt,
und doch so hart in den Situationen selbst…
Der Krankendienst heute ist ein Gebetsdienst – kein Wunderheilungsdienst
(Jakobus 5,14-15!). Es ist ein echtes Anliegen, dass Gesundheit herrscht, aber
es ist das Gebet um das Aufrichten, was Jakobus uns heute lehrt: Das innerliche
Aufrichten, die Ermutigung, auf Jesus zu sehen. Jesus kann, wenn er will (dass
Gott kann, wenn er will machen auch die drei Gefährten in Daniel 3,17-18
deutlich)!
Wir dürfen Jesus alles sagen, ihn um alles bitten und
doch müssen wir uns fragen: Bete ich um seinen Willen (siehe auch 1. Johannes
5,14)? Dieser steht über allem! Vertrauen wir darauf? Mein Wunsch ist es, dass
mein Gebet immer mehr mit dem von Jesus konform geht: „Doch nicht wie ich will,
sondern wie du willst.“ (Matthäus 26,39)