Obwohl auch ich Vertrauen auf Fleisch haben könnte.
Wenn irgendein anderer meint, auf Fleisch vertrauen zu können - ich noch mehr: Beschnitten
am achten Tag, vom Geschlecht Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern;
dem Gesetz nach ein Pharisäer; dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde; der
Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, untadelig geworden.
Philipper 3,4-6
Anschließend an Vers 3 sagt Paulus, dass er doch
Vertrauen auf das Fleisch haben könnte. Auch wenn jemand anders meint, er
könnte sich auf sein Fleisch verlassen, dann Paulus wohl noch viel mehr als
jeder andere. Er scheint mit dieser Aussage zu prahlen, was sich hinterher im
Kapitel aber als völlig falsch ausweist. Früher war Paulus anders, ja; früher
war er stolz auf sich und seine Werke. Aber in diesem 3. Kapitel des Philipper-Briefes
versucht er aufzuzeigen, wie nichtig das ist. Und dennoch muss man sagen, hat er
menschlich gesehen gute Argumente in der Hand:
1.) Paulus ist beschnitten am achten Tag.
2.) vom Geschlecht Israel
3.) vom Stamm Benjamin
4.) Hebräer von Hebräern
Er kennt seine Abstammung genauestens und macht
deutlich, dass er voll zum Judentum gehört. Er wurde dem Bund mit Abraham nach
(siehe 1.Mose 17) am achten Tag beschnitten – so wie jeder männliche Jude. Er
war wirklich ein Hebräer von Hebräern (gezeugt) – durch und durch. Er hatte
damit schon genug Gründe um mit seinem Leben und seiner Abstammung zu prahlen. Aber
das ist alles fleischlich.
Weiter argumentiert er mit Privilegien, für die er
sich selbst entschieden hat:
5.) dem Gesetz nach ein Pharisäer
6.) dem Eifer nach ein Verfolger der Gemeinde
7.) der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist,
untadelig geworden
Er setzt hier den Dreiklang Gesetz, Eifer und
Gerechtigkeit an. Er war ein Pharisäer, einer jeder Volksgruppe, die das Gesetz
penibel genau beachteten. Dabei achteten sie auf Dinge wie z.B. ihre Minze zu
verzehnten, aber sie vergaßen „das Recht
und die Barmherzigkeit und den Glauben“ (Matthäus 23,23). So einer war
Paulus, was ihn dann auch einen Hass auf die Christen haben ließ. Er hat mit
Eifer die Gemeinde Jesu Christi verfolgt (Apostelgeschichte 9,1-2). Und in
seinen Augen hat er für sich anscheinend die Gerechtigkeit vor Gott erworben,
d.h. er hat das ganze Gesetz gehalten. Er hat seiner Ansicht nach ein
untadeliges Leben geführt.
Doch Paulus führt spätestens in Vers 9 im dritten
Kapitel des Philipper-Briefes auf, wie es echte und lebensrettende
Gerechtigkeit vor (von!) Gott gibt. Nicht durch Fleisches-Werke, sondern durch
Glauben!
Paulus macht uns sehr deutlich, dass man als Mensch
sehr gut leben kann. Er zeigt auf, dass man als Mensch Gesetze penibel halten
kann. Aber kann man in seinem Herzen voll dahinter stehen? Kann man auch in
seinen Gedanken rein bleiben? Eine einzige Sünde trennt von Gott und Sünde
führt zum Tod, der ewigen Trennung von Gott (Römer 3,23). Diese klare
Ernüchterung muss dir und mir deutlich sein, dass wir vor Gott eingestehen
können, dass wir vor ihm niemals gerecht werden können. Wir können aus unserer
Kraft niemals das ewige Leben erben. Doch durch den Glauben an Jesus Christus und
sein Erlösungswerk, wo er stellvertretend für dich und mich gestorben ist und
die Umkehr zu ihm im Herrschaftswechsel retten! Und das auf ewig…
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