1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes
Gottes;
2 wie in dem Propheten Jesaja geschrieben steht:
"Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg
bereiten wird."
3 "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet
den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade!"
4 Johannes trat auf und taufte in der Wüste und
predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land
und alle Einwohner Jerusalems, und sie wurden im Jordanfluss von ihm getauft,
indem sie ihre Sünden bekannten.
6 Und Johannes war mit Kamelhaaren und einem ledernen
Gürtel um seine Lende bekleidet; und er aß Heuschrecken und wilden Honig.
7 Und er predigte und sagte: Nach mir kommt der, der
stärker ist als ich; ich bin nicht würdig, ihm gebückt den Riemen seiner
Sandalen zu lösen.
8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch
mit Heiligem Geist taufen.
Markus 1,1-8
- Nehme deine Berufung wahr (1-3)
Dies ist der Beginn des von Markus aufgeschriebenen
Evangeliums. Evangelium, eine Freudenbotschaft, hier mit einem zugehörigen
Objekt: Jesus Christus, der Sohn Gottes. Die ganzen 16 Kapitel sind die
Freudenbotschaft von Jesus Christus, der hier mit seinem ganzen Namen inklusive
Messias-Titel steht. Nicht nur das Markus-Evangelium allein, sondern die
gesamte Botschaft von Jesus Christus ist Freudenbotschaft. Auch wenn nicht
alles toll und wunderbar ist, so bezieht sich diese Freude vor allem auf
Christi Leiden für die Sünder und seine Auferstehung zur Errettung der Menschen
(Markus 8,35; 10,45).
Jesaja, ein Prophet, der gut 700 Jahre zuvor gelebt
hat, hat jemanden angekündigt, jemanden, der den Weg für diesen Jesus Christus
vorbereiten sollte (Jesaja 40,3; dazu noch Maleachi 3,1). Johannes der Täufer
ist dieser Bote, der vorweg gesandt wurde, um auf Jesus Christus hinzuweisen.
Er bereitete den Weg Jesu vor, indem er das Volk zur Umkehr rief und auf Jesus Christus
zeigte. Wie ein Scheinwerfer agierte Johannes und rief auf, Platz zu machen und
dem Herrn Jesus Christus den Weg zu bereiten, den Herrn der Herren und König
der Könige.
Johannes Berufung stand also schon knapp 700 Jahre
vorher fest. Es sollte einer kommen, der den Scheinwerfer auf Jesus Christus,
den Messias, den Sohn Gottes richtet. Kennst du deine Berufung? Weißt du, der
du eine persönliche Beziehung zu diesem Jesus Christus hast, wozu du berufen
bist? Was ist deine Aufgabe, was ist der Sinn für dein Leben? Nehme deine
Berufung wahr, so wie Johannes sie wahrgenommen haben muss. Bespreche sie mit
Gott und warte auf die klare Antwort Gottes! Erkenne deine Berufung, aber dann
bleibe nicht dabei, sondern…
- Führe deine Berufung aus (4-6)
Johannes wusste, dass er es ist (siehe dazu Lukas 1) –
und er führte seinen Auftrag aus. Der Prediger und Täufer vom Jordan! Dort,
weit außerhalb der Zivilisation, in der Wüste, wo die Menschen bewusst
hinkommen mussten, wo sie abgeschieden vom Alltag waren, dort agierte er, der
Wüstenprediger. Das war sein Platz, an dem er zur Umkehr aufrief! Die Umkehr
der Herzen, dass die Menschen sich auf den Messias einstellten, dass sie Jesus
als König der Juden mit reinem Herzen erwarteten; denn Jesus konnte in diesem
sündigen Treiben nicht herrschen. Johannes bereitete also den Weg des Herrn Jesus
Christus vor. So wie Security-Leute manchmal den Weg für den Star frei räumen,
oder die Polizei-Motorräder vorfahren und die Querstraßen für die
Präsidenten-Limousine sperren, so agierte Johannes für Jesus. Er rief
- die Menschen zur Buße würdigen Frucht auf (Matthäus 3,8; Lukas 3,8)
- Zöllner und Soldaten auf dass sie ihr Leben ändern (Lukas 3,12-14)
- alle zum Glauben an den auf, der noch kommen sollte (Apostelgeschichte 19,4): Jesus Christus
- den Hinweis über Jesus Christus aus (Johannes 1,29-36)
Johannes steckte voll in seiner Berufung und führte
sie auf. Und die Menschen? Die Menschen gaben Gott Recht (Lukas 7,29), aber die
Pharisäer und Schriftgelehrten verwarfen Gottes Rat (Lukas 7,30). So
unterschiedlich sind die Situationen.
Johannes agierte in göttlicher Autorität, denn es war
eine Taufe vom Himmel (Matthäus 21,24-26; Johannes 1,33). Die Sündenerkenntnis
und die Buße ist ein innerliches Geschehen im Menschen, wo es um Reue und
Sündenvergebung vor Gott geht; die Taufe als sichtbares, äußeres Zeichen dieser
Umkehr (vgl. dazu 1. Thessalonicher 1,9). Die Taufe geschah erst, „indem sie
ihre Sünden bekannten“ (Vers 5). Und wir sehen: Die Menschen waren bereit, sich
taufen zu lassen, d.h. dass sie ihren Ungehorsam vor Gott anerkannten und
umkehrten.
Anmerkung: Anscheinend waren auch die Kleidung und das
Leben des Johannes entscheidend (zu den Heuschrecken siehe 3. Mose 11,22), denn
es wird doch sehr detailliert beschrieben (Vers 6).
Die Berufung des Johannes zielte auf die im Herzen
geschehene Umkehr der Menschen ab. Er predigte die „Taufe der Buße“. Wie sieht
es in deinem Herzen aus, lieber Mensch? Hast du erkannt und verstanden, dass du
sündig und ungehorsam gegenüber Gott bist? Hast du entdeckt, dass du eine
unbezahlbare Schuld vor Gott hast? Unbezahlbar? Nein, Jesus Christus, der, auf
den Johannes hinwies, der hat sie für dich bezahlt! Echt? Ja, echt, darum ruft
Gott dich in seinem Wort auf, umzukehren. Bekenne ihm deine Schuld und glaube
von Herzen an das Erlösungswerk Jesu Christi, was er durch Kreuz und Grab und
Verherrlichung vollendet hat. Vertraue ihm die Herrschaft deines Lebens an.
Dann lebe mit dem Herrn Jesus und folge deiner
Berufung. Grundsätzlich ist jeder Jesus-Nachfolger zur Verkündigung der frohen
Botschaft von Jesus Christus berufen – wo und wie, das ist eine andere Frage.
Auf eines sollte die Ausführung deiner Berufung immer abzielen…
- Bereite durch deine Berufung den Weg für Jesus (7-8)
Die Menschen hielten Johannes für einen sehr großen
und wichtigen Mann in der Geschichte Israels (z.B. Johannes 1,19-34). Aber er
tat das einzig Richtige: Er verwies direkt auf Jesus Christus, also auf den,
der nach ihm kommt, der stärker ist, als er selbst. „Er muss wachsen, ich aber
abnehmen.“ (Johannes 3,30) war das Motto des Täufers – Christi Bedeutung ist so
viel Mal größer, sodass Johannes selbst sich demütig zur Bedeutungslosigkeit
herabgesenkt hat. Johannes selbst sieht sich nicht mal als würdig an, ihm
gebeugt die Sandalen zu lösen (was nicht mal Sklaven tun mussten!). Ja, das
sagt der große Prophet, Johannes der Täufer, der Wegbereiter Jesu war!
Sogleich erklärte er auch noch einen wichtigen Unterschied
zwischen den beiden; und das mit diesem wunderbaren Ich-Er-Kontrast: Johannes
taufte mit Wasser, aber Jesus bringt etwas mit, was kein Wasser dieser Welt
geben kann. Jesus selbst wird mit Heiligem Geist taufen. Die Bibel berichtet
davon in sieben Stellen, wobei die ersten vier die Parallelen aus den
Evangelien sind: Matthäus 3,11; Markus 1,8; Lukas 3,16; Johannes 1,33; Apostelgeschichte
1,5; Apostelgeschichte 11,14-18 (bezogen auf Apostelgeschichte 10,44-46 und
Apostelgeschichte 2,1ff); 1. Korinther 12,13. Die ersten vier Stellen zeigen
ein Zukunftsgeschehen, die fünfte berichtet, dass es „nach diesen wenigen Tagen“
geschehen soll. Die Erfüllung geschah in Apostelgeschichte 2,2-4. Der Geist
Gottes wurde auf die Gläubigen gesandt (dazu Apostelgeschichte 10,44-46; 1,14-18)!
Das tat Jesus – er gab den Menschen ein ewiges Zeichen ihrer innerlichen
Erneuerung: Den Heiligen Geist (z.B. Epheser 1,13-14)!
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