40 Und es kommt ein Aussätziger zu ihm, bittet ihn und
kniet nieder und spricht zu ihm: Wenn du willst, kannst du mich reinigen.
41 Und er war innerlich bewegt und streckte seine Hand
aus, rührte ihn an und spricht zu ihm: Ich will. Sei gereinigt!
42 Und sogleich wich der Aussatz von ihm, und er war
gereinigt.
43 Und er bedrohte ihn und schickte ihn sogleich fort
44 und spricht zu ihm: Sieh zu, sage niemand etwas!
Sondern geh hin, zeige dich dem Priester, und opfere für deine Reinigung, was
Mose geboten hat, ihnen zu einem Zeugnis!
45 Der aber ging weg und fing an, die Sache eifrig zu
verkünden und auszubreiten, so dass er nicht mehr öffentlich in eine Stadt
gehen konnte; sondern er war draußen an einsamen Orten, und sie kamen von allen
Seiten zu ihm.
Markus 1,40-45
- Der überzeugte Glaube an den Willen Gottes (40-42)
Ein Mensch mit Aussatz kommt zu Jesus. Aussatz war
damals eine Krankheit, die als unheilbar galt. Aussätzige waren Unreine, die sich
also solche durch ihr Rufen „Unrein! Unrein!“ zu erkennen geben mussten (siehe
die volle Erläuterung in 3. Mose 13 und 14).
Allein schon also, dass er zu Jesus, mitten in die
Nähe von anderen reinen Menschen, kam. Aber für diesen
Menschen gibt es etwas Wichtigeres als das Ansehen der Menschen: Er möchte
wieder gesund werden und weiß ganz genau an wen er sich wenden muss! An Jesus,
der schon viele Male seine göttliche Macht demonstriert hat (siehe Markus
1,16-39).
Kümmert es dich, was die Leute denken? Hast du
Menschenfurcht? Es geht nicht darum, dass man extra verrücktspielt oder bewusst
auffallen möchte. Sondern aus der Überzeugung heraus, d.h. aus dem Glauben
heraus, dass Jesus kann, zu ihm kommen und klare Sache zu machen. Vielleicht
warst du schon mal kurz davor dein Leben Jesus anzuvertrauen, aber irgendwas
hielt dich davon ab? Lass dich nicht abhalten, es darf nur deine Rettung zählen
und die bekommst du nur bei Jesus!
Erstaunlich ist die Geste dieses Menschen: Er kniet
nieder und richtet in dieser Form als Untergebener seine Bitte an Jesus. Er
beugt sich dem Willen des Herrn Jesus, was seine Aussage unterstreicht. Hier
gehen Tat und Wort überein.
„Wenn du willst“ ist die beste Gebetsformel, die es
nur gibt. Sie steckt voller Vertrauen, voller Demut und Unterwürfnis. Er
vertraut Jesus völlig, dass er kann, daran hat er keinen Zweifel – und ob Jesus
will, das überlässt er ihm. So ist übrigens auch Jesus: Er würde am liebsten
den schweren Kelch des Leidens und Sterbens an sich vorrübergehen lassen, aber
er weiß, dass jeder (!) Mensch ihn braucht und so legt er das Geschehen in
seines Vaters Hände (Matthäus 26,39). So waren auch schon die Gefährten Daniels
gut 600 Jahre vor dem Leiden Jesu, als sie dem babylonischem König Nebukadnezar
auf seine Androhung des Feuerofens erwiderten: „Wenn unser Gott, den wir
verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner
Hand, o König, kann er erretten. Und wenn er's nicht tun will, so sollst du
dennoch wissen, dass wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du
hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen.“ (LUT: Daniel 3,17-18)
Gott kann, wenn er will.
Dieser Mensch ist ein Vorbild für jedes gläubige Kind
Gottes. Diese Abhängigkeit zum Vater im Himmel, die Unterwürfnis unter seinen
Willen, die Demut, das Vertrauen darin, dass er kann – aber es hängt alles von
seinem Willen ab (siehe auch Philipper 2,5-8). Davon soll das Gebet von einem
Kind Gottes geprägt sein: Vertrauen, dass Gott kann, aber in allem Wünschen und
Bitten in der Abhängigkeit von Gottes Willen (siehe auch 1. Johannes 5,14).
Betest du so?
Jesu Reaktion war menschlich und göttlich zugleich.
Dieses innere Mitgefühl (was natürlich Gott selbst hat; vgl. dazu z.B. Hosea
11,4ff) zeigt, dass Jesus Mensch ist: Er zeigt Mitgefühl zu seinem kranken
Mitmenschen. Sein Wirken zeigt, dass er Gott ist, denn er heilt diesen Kranken
von jetzt auf gleich. Der, der nicht berührt werden durfte und als unheilbar
galt, wurde von Jesus geheilt. Göttliche Kraft ging von Jesus aus (vgl. dazu
Lukas 8,46) und er heilte den Aussatz dieses Menschen. Er bestätigte noch durch
seine Worte: „Ich will. Sei gereinigt!“
Markus bestätigt, dass der Aussatz sofort weg war und
die Reinigung von statten gegangen ist. Jesus kann – und er wollte.
Der große Glaube des Mannes und die Bereitschaft sich
unter den Willen des Herrn zu beugen bewegten etwas in Jesu Innerem. Hast du
diesen Glauben und die Bereitschaft dich unter den Willen Gottes unterzuordnen?
Konsequent, im ganzen Leben? Anders hat es der Prediger schon einige
Jahrhunderte vorher als „die Hauptsumme aller Lehre“ (LUT: Prediger 12,13)
bezeichnet: „Fürchte Gott und halte seine Gebote!“ – Gott respektieren, hoch
von ihm denken und seinen Willen tun. Darum geht es, das ist das Wichtigste.
Für Christen bedeutet es, die Liebe Jesu Christi durch seinen stellvertretenden
Tod am Kreuz annehmen und sie erwidern: Ihm zu vertrauen und aus Liebe und
Dankbarkeit zu ihm so leben, wie es ihm gefällt. Zu seiner Ehre – in allem!
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