Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet
bin; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von
Christus Jesus ergriffen bin. Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es
ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten, strecke
mich aber aus nach dem, was vorn ist, und jage auf das Ziel zu, hin zu dem
Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.
Philipper 3,12-14
Der Erkenntnis-Prozess des Paulus ist aber noch lange
nicht abgeschlossen. Obwohl er ein – geistlich gesehen – großer Mann war, weiß
er, dass Christus, die Kraft der Auferstehung und die Gemeinschaft von Christi Leiden
noch lange nicht zu Ende ergriffen sind. Ebenso sagt Paulus, dass er auch nicht
vollendet ist. Nein, auf dieser Erde – das weiß Paulus zu genau (Römer 7,19) –
kann das alles nicht 100% ergriffen werden. Diese gefallene Schöpfung
verhindert das Vollkommene; aber zur Vollkommenheit hin werden die Christen
dennoch aufgefordert (Matthäus 5,48; 1. Petrus 1,15-16). Die Heiligung ist eine
lebenslange Jagd!
Würdest du behaupten, dass du Christus und sein Werk
ganz ergriffen hast? Doch wie kann man das denn immer mehr verstehen? Indem man
sich immer mehr mit dem Wort Gottes, der Bibel, beschäftigt. Es gibt keinen
Stillstand im Christsein. Dazu schenkt der Heilige Geist die Erkenntnis und
macht Dinge klar, die von einem natürlichen Menschen nicht ergriffen werden
können (1. Korinther 2,14). Somit ist es notwendig den Heiligen Geist zu haben
und diesen bekommt ein Mensch bei seiner Bekehrung (Epheser 1,13); er ist das
Pfand für die Ewigkeit (Epheser 1,14).
Paulus ist also auf dem Weg es voll und ganz zu
ergreifen weil er von Christus ergriffen ist. Jesus Christus ist sein Ein und Alles.
Jesus ist der, auf den seine Augen blicken; Jesus ist sein Leben (Philipper
1,21). Im Folgenden erklärt er das: „Ich vergesse, was dahinten, strecke mich
aber aus nach dem, was vorn ist“! An die Kolosser schreibt er: „Sinnt auf das,
was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist!“ (Kolosser 3,2). Er will
alles vergessen, was in seinem Leben wichtig war, all das, bevor er dem Herrn
Jesus Christus begegnet ist.
Bist du ein Kind Gottes? Wenn
ja: Ist dieses Denken auch bei dir vorhanden? Willst du alles geben und nur
noch nach vorne blicken? Oder hängst du an den Dingen von früher? Die Bibel
bezieht eindeutig Stellung dazu: Nur noch nach vorne, immer in Richtung Jesus,
mit ganzer Hingabe! Stelle dich dieser Herausforderung!
Mit aller Kraft und Leidenschaft läuft Paulus auf die
Herrlichkeit des Herr Jesus Christus zu. Er beschreibt sein Leben hier mit
einem olympischen Lauf, in dem er auf das Ziel zu jagt, um einen Preis zu
bekommen. Es ist der Siegespreis, den jeder ankommende empfängt, der gelaufen
ist und gekämpft hat für und mit dem Herrn Jesus. Gottes Herrlichkeit ist das
Ziel – dort geschieht Vollendung (Philipper 3,20-21; 1. Johannes 3,2).
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