6 Es saßen dort aber einige von den Schriftgelehrten
und überlegten in ihren Herzen:
7 Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden
vergeben außer einem, Gott?
8 Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass
sie so bei sich überlegten, und spricht zu ihnen: Was überlegt ihr dies in
euren Herzen?
9 Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine
Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh
umher?
10 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen
Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten:
11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh
in dein Haus!
12 Und er stand auf, nahm sogleich das Bett auf und
ging vor allen hinaus, so dass alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten
und sagten: Niemals haben wir so etwas gesehen!
Markus 2,6-12
- Das Böse im Herzen (6-7)
Das, was jeder Mensch (einschließlich jeder Leser
hier!) braucht ist Sündenvergebung. Jesus hat gerade einem Menschen die Sünden
vergeben. Sünde richtet sich immer gegen Gott (Psalm 51,6) und beschmutzt seine
Heiligkeit. Eine im Winter dick beschneite Wiese, rein und klar wird durch die
matschigen Stiefel beschmutzt. So beschmutzt die Sünde der Menschen – das Böse
in ihrem Herzen und folglich was sie sagen und tun – die Heiligkeit Gottes.
Dadurch lädt jeder Mensch Schuld gegenüber Gott auf sich, Schuld, die nur mit
dem Tod beglichen werden kann (Römer 6,23a).
So wissen die Schriftgelehrten der damaligen Zeit,
dass nur Gott Sünden vergeben kann (dazu z.B. 2. Mose 34,6-9; Psalm 103,3;
Daniel 9,9). Sie ärgerten sich in ihrem Herzen und dachten darüber nach, wie
Jesus hier gerade Gott am lästern sei. Sie glaubten nicht daran, dass Jesus der
Messias, der Christus ist und sehen nicht seine Göttlichkeit. Sie waren Böse in
ihrem Herzen!
Das Herz meint in der Bibel den inneren Menschen mit
seinen Gedanken, seinem Fühlen, seinem Wollen, seinem Verstand, seinem Glauben.
Die Schriftgelehrten stehen hier für jeden Menschen. Jeder Mensch ist in seinem
Herzen böse, weil er Gott grundsätzlich ablehnt, weil er Dinge tut, die gegen
Gottes Gebote verstoßen (Sünde!) – und da hilft auch kein Aufwiegen mit den
guten Taten.
- Die Erkenntnis der Herzen (8-10)
Man fragt sich vielleicht, woher Markus wusste, was
die Schriftgelehrten dachten. Das ist einfach: Jesus wusste es! Jesus ist der
Herzenskenner (Apostelgeschichte 15,8; Lukas 5,22) und wusste genau („was
überlegt ihr dies“), welche bösen Gedanken
die Pharisäer hegten. Und somit stellt er ihnen eine erstaunliche Frage: „Was
ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu
sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher?“
Wenn man so drüber nachdenkt, ist es natürlich
leichter zu sagen, dass die Sünden vergeben sind. Das ist was Innerliches, das
bekommt keiner mit. Das könnte damit quasi jeder sagen! Aber einem Gelähmten zu
sagen „Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher?“ – puh, sagen
könnte das wohl auch jeder, würde aber wohl kaum einer machen. Warum nicht?
Weil es unnatürlich ist, dass der Gelähmte durch das Wort eines Menschen
aufsteht und wieder gehen kann. Doch eine Sache ist wichtig: Wer das sagt und
es passiert dann, ja, dann ist das doch ein Beweis dafür, dass da göttliche
Macht hinter steckt, ja, dass Jesus selbst Gott ist. Und wenn Jesus selbst Gott
ist, dann kann er doch auch Sünden vergeben!
Jesus kennt auch dein Herz. Du kannst dich nicht vor
ihm drücken. Er weiß genau, was du jetzt gerade und sonst für Gedanken hast.
Und wenn sich jetzt herausstellt, dass er den Lahmen wirklich gesund machen
kann, dann kann er auch Sünden vergeben und das macht doch Hoffnung, auch für
uns. Wohin sollen wir denn damit? Wie können wir sie loswerden? Jesus gibt die
Antwort!
- Das Heilmachen von Herzen (11-12)
Jesus weißt sich hier als Gott aus und zeigt seine
göttliche Vollmacht – kein Menschenwort! Er spricht es wirklich aus, er tut es:
„Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus!“.
Jetzt hat er doch verloren und die Schriftgelehrten haben Recht. Jetzt haben
die Schriftgelehrten einen Schwindler überführt. Aber da… der Gelähmte steht
auf! Er rollt sein Bett zusammen und geht raus. Er konnte nicht anders als
Jesus gehorsam zu sein. Einfach so, als könnte er immer laufen. Jesus hat ihn
voll und ganz geheilt, ihm Kontrolle, Muskelkraft und die Koordination geschenkt.
Das ist das Zeichen, dass Jesus Sünden vergeben kann!
So bleibt nur eine Reaktion: Gott verherrlichen, weil
er in Jesus mitten unter ihnen ist. Das muss der Christus sein!
Jesus macht die Herzen heil, das steht nun fest.
Warum? Weil er Gott ist und vergeben kann. Bezeugt hat er seine Göttlichkeit
durch dieses enorme Wunder (u.v.m.). Warum ist Jesus also die einzige
Möglichkeit, unsere Sünde und Schuld loszuwerden? Weil er gut drei Jahre nach
der Begebenheit mit dem Gelähmten dafür gestorben ist. Nach Römer 6,23 ist der
Lohn der Sünde der Tod, die ewige Trennung von Gott, weil seine Heiligkeit
nicht mit unserer Sündhaftigkeit konform gehen kann. Weil Gott gerecht ist und
Sünde bestrafen muss. Genau da kommt Jesus ins Spiel. Gott ist noch mehr, Gott
ist Liebe (1. Johannes 4,8ff) und liebt jeden Menschen – dich! – so sehr, dass
er Jesus auf diese Welt geschickt hat, um sündlos (1. Petrus 2,22) zu sterben
und für deine Schuld und Sünde zu bezahlen. Das ist sein Geschenk, was du im
Glauben annehmen kannst. So macht er dein Herz gesund, indem er deine Schuld
vergibt und deine Sünde ausradiert. Er hat dafür bezahlt (siehe auch Kolosser
2,14). Römer 6,23 offenbart uns alles: Der Lohn der Sünde ist zwar der Tod, ja,
aber „die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ – du bist seine Herzensangelegenheit!
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