Montag, 21. Oktober 2013

Markus 1,1-8: Der Wegbereiter Jesu

1 Anfang des Evangeliums Jesu Christi, des Sohnes Gottes;
2 wie in dem Propheten Jesaja geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg bereiten wird."
3 "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Pfade gerade!"
4 Johannes trat auf und taufte in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Einwohner Jerusalems, und sie wurden im Jordanfluss von ihm getauft, indem sie ihre Sünden bekannten.
6 Und Johannes war mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lende bekleidet; und er aß Heuschrecken und wilden Honig.
7 Und er predigte und sagte: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich; ich bin nicht würdig, ihm gebückt den Riemen seiner Sandalen zu lösen.
8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.
Markus 1,1-8

  1. Nehme deine Berufung wahr (1-3)
Dies ist der Beginn des von Markus aufgeschriebenen Evangeliums. Evangelium, eine Freudenbotschaft, hier mit einem zugehörigen Objekt: Jesus Christus, der Sohn Gottes. Die ganzen 16 Kapitel sind die Freudenbotschaft von Jesus Christus, der hier mit seinem ganzen Namen inklusive Messias-Titel steht. Nicht nur das Markus-Evangelium allein, sondern die gesamte Botschaft von Jesus Christus ist Freudenbotschaft. Auch wenn nicht alles toll und wunderbar ist, so bezieht sich diese Freude vor allem auf Christi Leiden für die Sünder und seine Auferstehung zur Errettung der Menschen (Markus 8,35; 10,45).

Jesaja, ein Prophet, der gut 700 Jahre zuvor gelebt hat, hat jemanden angekündigt, jemanden, der den Weg für diesen Jesus Christus vorbereiten sollte (Jesaja 40,3; dazu noch Maleachi 3,1). Johannes der Täufer ist dieser Bote, der vorweg gesandt wurde, um auf Jesus Christus hinzuweisen. Er bereitete den Weg Jesu vor, indem er das Volk zur Umkehr rief und auf Jesus Christus zeigte. Wie ein Scheinwerfer agierte Johannes und rief auf, Platz zu machen und dem Herrn Jesus Christus den Weg zu bereiten, den Herrn der Herren und König der Könige.

Johannes Berufung stand also schon knapp 700 Jahre vorher fest. Es sollte einer kommen, der den Scheinwerfer auf Jesus Christus, den Messias, den Sohn Gottes richtet. Kennst du deine Berufung? Weißt du, der du eine persönliche Beziehung zu diesem Jesus Christus hast, wozu du berufen bist? Was ist deine Aufgabe, was ist der Sinn für dein Leben? Nehme deine Berufung wahr, so wie Johannes sie wahrgenommen haben muss. Bespreche sie mit Gott und warte auf die klare Antwort Gottes! Erkenne deine Berufung, aber dann bleibe nicht dabei, sondern…

  1. Führe deine Berufung aus (4-6)
Johannes wusste, dass er es ist (siehe dazu Lukas 1) – und er führte seinen Auftrag aus. Der Prediger und Täufer vom Jordan! Dort, weit außerhalb der Zivilisation, in der Wüste, wo die Menschen bewusst hinkommen mussten, wo sie abgeschieden vom Alltag waren, dort agierte er, der Wüstenprediger. Das war sein Platz, an dem er zur Umkehr aufrief! Die Umkehr der Herzen, dass die Menschen sich auf den Messias einstellten, dass sie Jesus als König der Juden mit reinem Herzen erwarteten; denn Jesus konnte in diesem sündigen Treiben nicht herrschen. Johannes bereitete also den Weg des Herrn Jesus Christus vor. So wie Security-Leute manchmal den Weg für den Star frei räumen, oder die Polizei-Motorräder vorfahren und die Querstraßen für die Präsidenten-Limousine sperren, so agierte Johannes für Jesus. Er rief
  • die Menschen zur Buße würdigen Frucht auf (Matthäus 3,8; Lukas 3,8)
  • Zöllner und Soldaten auf dass sie ihr Leben ändern (Lukas 3,12-14)
  • alle zum Glauben an den auf, der noch kommen sollte (Apostelgeschichte 19,4): Jesus Christus
  • den Hinweis über Jesus Christus aus (Johannes 1,29-36)

Johannes steckte voll in seiner Berufung und führte sie auf. Und die Menschen? Die Menschen gaben Gott Recht (Lukas 7,29), aber die Pharisäer und Schriftgelehrten verwarfen Gottes Rat (Lukas 7,30). So unterschiedlich sind die Situationen.

Johannes agierte in göttlicher Autorität, denn es war eine Taufe vom Himmel (Matthäus 21,24-26; Johannes 1,33). Die Sündenerkenntnis und die Buße ist ein innerliches Geschehen im Menschen, wo es um Reue und Sündenvergebung vor Gott geht; die Taufe als sichtbares, äußeres Zeichen dieser Umkehr (vgl. dazu 1. Thessalonicher 1,9). Die Taufe geschah erst, „indem sie ihre Sünden bekannten“ (Vers 5). Und wir sehen: Die Menschen waren bereit, sich taufen zu lassen, d.h. dass sie ihren Ungehorsam vor Gott anerkannten und umkehrten.

Anmerkung: Anscheinend waren auch die Kleidung und das Leben des Johannes entscheidend (zu den Heuschrecken siehe 3. Mose 11,22), denn es wird doch sehr detailliert beschrieben (Vers 6).

Die Berufung des Johannes zielte auf die im Herzen geschehene Umkehr der Menschen ab. Er predigte die „Taufe der Buße“. Wie sieht es in deinem Herzen aus, lieber Mensch? Hast du erkannt und verstanden, dass du sündig und ungehorsam gegenüber Gott bist? Hast du entdeckt, dass du eine unbezahlbare Schuld vor Gott hast? Unbezahlbar? Nein, Jesus Christus, der, auf den Johannes hinwies, der hat sie für dich bezahlt! Echt? Ja, echt, darum ruft Gott dich in seinem Wort auf, umzukehren. Bekenne ihm deine Schuld und glaube von Herzen an das Erlösungswerk Jesu Christi, was er durch Kreuz und Grab und Verherrlichung vollendet hat. Vertraue ihm die Herrschaft deines Lebens an.

Dann lebe mit dem Herrn Jesus und folge deiner Berufung. Grundsätzlich ist jeder Jesus-Nachfolger zur Verkündigung der frohen Botschaft von Jesus Christus berufen – wo und wie, das ist eine andere Frage. Auf eines sollte die Ausführung deiner Berufung immer abzielen…

  1. Bereite durch deine Berufung den Weg für Jesus (7-8)
Die Menschen hielten Johannes für einen sehr großen und wichtigen Mann in der Geschichte Israels (z.B. Johannes 1,19-34). Aber er tat das einzig Richtige: Er verwies direkt auf Jesus Christus, also auf den, der nach ihm kommt, der stärker ist, als er selbst. „Er muss wachsen, ich aber abnehmen.“ (Johannes 3,30) war das Motto des Täufers – Christi Bedeutung ist so viel Mal größer, sodass Johannes selbst sich demütig zur Bedeutungslosigkeit herabgesenkt hat. Johannes selbst sieht sich nicht mal als würdig an, ihm gebeugt die Sandalen zu lösen (was nicht mal Sklaven tun mussten!). Ja, das sagt der große Prophet, Johannes der Täufer, der Wegbereiter Jesu war!

Sogleich erklärte er auch noch einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden; und das mit diesem wunderbaren Ich-Er-Kontrast: Johannes taufte mit Wasser, aber Jesus bringt etwas mit, was kein Wasser dieser Welt geben kann. Jesus selbst wird mit Heiligem Geist taufen. Die Bibel berichtet davon in sieben Stellen, wobei die ersten vier die Parallelen aus den Evangelien sind: Matthäus 3,11; Markus 1,8; Lukas 3,16; Johannes 1,33; Apostelgeschichte 1,5; Apostelgeschichte 11,14-18 (bezogen auf Apostelgeschichte 10,44-46 und Apostelgeschichte 2,1ff); 1. Korinther 12,13. Die ersten vier Stellen zeigen ein Zukunftsgeschehen, die fünfte berichtet, dass es „nach diesen wenigen Tagen“ geschehen soll. Die Erfüllung geschah in Apostelgeschichte 2,2-4. Der Geist Gottes wurde auf die Gläubigen gesandt (dazu Apostelgeschichte 10,44-46; 1,14-18)! Das tat Jesus – er gab den Menschen ein ewiges Zeichen ihrer innerlichen Erneuerung: Den Heiligen Geist (z.B. Epheser 1,13-14)!

Der Lebens-Scheinwerfer eines Christen sollte immer auf Jesus zeigen. Wenn du deine Berufung entdeckt hast, dann scheine damit auf Jesus. Jesus ist der allein Würdige, der Wichtige, der Retter und Herr. Sei durch dein eigenes Leben Wegbereiter für Jesus in das Leben anderer Menschen!

Samstag, 12. Oktober 2013

Das Markus-Evangelium - Mein Bibelstudium

Der Philipper-Brief ist über nun fast 3 Jahre studiert worden. Ein langer und mühsamer Weg neben allen anderen Aufgaben und Verantwortungen in meinem Leben. Doch gleichzeitg sehr freudig und persönlich gewinnbringend!
Das Bibelstudium möchte ich weiter führen und habe mich dazu entschlossen, ein Evangelium zu nehmen. Ob es fortwährend (wahrscheinlich über Jahre) in einem Stück studiert wird, oder ob z.B. Zwischenpausen eingelegt werden, wird sich zeigen. Ich freue mich nun hiermit den Start des Markus-Evangelium-Studiums bekannt zu geben!

Sonntag, 6. Oktober 2013

Bibeltage - 1. Mose 37-50

Der September ist schon vorbei und die letzten Bibeltage in Hannover ebenso (www.bibeltage.de). Am 2. Septemberwochenende durften viele Teilnehmer den 5. Teil der Patriarchen-Berichte hören. Dieses Mal ging es um 1. Mose Kapitel 37-50 und damit hauptsächlich um Josef. Die Referenten waren Friedemann Wunderlich (http://www.msoe.org) und Dr. Wolfgang Nestvogel (www.wolfgang-nestvogel.de). Hier nun einige Punkte aus dem Leben Josefs, die ich für mich mitgenommen habe:

  • Alle Menschen hören dasselbe Evangelium und doch gibt es die unterschiedlichsten Reaktionen (1. Mose 37,1-2)
  • Die guten Zeiten nutzen, um Jesus besser kennen zu lernen – in den schweren Zeiten ist das meist schwieriger (1. Mose 37,1-2)
  • Keinen Menschen bevorzugen (1. Mose 37,3-4; Jakobus 2,1-9)
  • Gott gehorsam sein (1. Mose 37,12-17), so wie Jesus es war, obwohl er wusste, wohin es für ihn ging (Philipper 2,5-11)
  • Gott sendet Menschen in das Leben eines Gotteskindes und führt durch sie den richtigen Weg – Gott gebraucht oft das Unscheinbare (1. Mose 37,12-17)
  • Gebet: „Herr, bring mein Leben auf das Niveau meiner Worte!“ (1. Mose 37,22; vgl. 1. Mose 35: Dunkle Familiengeheimnisse nicht ausgesprochen?!)
  • Sünde
    • Durch Geld die Sünden versüßen (1. Mose 37,18-28)?
    • Sünde vertuschen bringt vor Gott gar nichts (1. Mose 37,29-36)
  • Gottes Wort verbietet eine Beziehung zwischen Gläubigen und Ungläubigen (1. Mose 38,1-2; vgl. dazu 1. Mose 24,3; 2. Korinther 6,14ff)
  • Für ein Gotteskind gilt: Am Ende steht immer Jesus, denn der Heilsplan marschiert (1. Mose 38,19-30; vgl. dazu Matthäus 1,3) und die Gnade Gottes in der Vergebung steht fest
  • Versuchung
    • Der erste Anlauf (1. Mose 39,7)
    • Die andauernde Wiederholung (1. Mose 39,10)
    • Die Zuspitzung mit Vollmacht (1. Mose 39,11-12)
    • Die Flucht vor der Versuchung (1. Mose 39,13)
  • Das Gotteskind ist durch seinen Glauben im Jenseits bei Christus verankert (1. Mose 40,1-2.20-21)
  • Gott erleuchtet über der Welt (1. Mose 41,39ff)
  • Das Stichwort „Ägypten“ wird zu einem großen Achtung: Zeitbomben in meinem Leben (1. Mose 42,1.5; vgl. 1. Mose 37,25)
  • Gott handelt auf verschiedene Art und Weise, um Menschen zur Erkenntnis und zur Buße zu bewegen (1. Mose 42,6-17 usw.)
  • Versöhnung ist ein Prozess und braucht Weisheit das Richtige zu tun (1. Mose 43,31-34)
  • Klein beigeben: Echte Buße ist ein Zusammenbruch des Herzens vor Jesus (1. Mose 44,11-17; vgl. dazu die Erforschung des Herzens gegen Selbstüberschätzung: Psalm 139,23-24)
  • Nur noch auf Eines (Einen) blicken (Jesus: 1. Mose 45,28)
  • Gott entfacht ein Feuer in abgekühlten Herzen (1. Mose 46,1-7)
  • Mit sicherem Halt in Gott nur ihn alleine anbeten (1. Mose 47,27-31)
  • Gott vertrauen: Es kommt auf Gottes Sicht an (1. Mose 48,8-20)
  • Christus schreckt nicht vor meiner Schuld zurück (1. Mose 49,8-12; vgl. dazu 1. Mose 38 und Matthäus 1,3)
  • Auf Gottes Verheißung verlassen und die ewige Sicht erlangen (1. Mose 50,15-26)
  • Die Führung Gottes ist im Hintergrund und setzt sich durch (die ganze Geschichte von Josef von hinten nach vorne geschaut; z.B. 1. Mose 50,20)

Mögen diese paar Stichworte reichen um das Wort Gottes weiter zu studieren. Mögen die Worte Gottes des ATs ermuntern, belehren und Hoffnung geben (Römer 15,4). Die Bibel ist nicht einfach ein Buch, sondern Gottes lebendige, autoritäre, niedergeschriebene Offenbarung – sie ist lebendig und wirksam (Hebräer 4,12) – vertrauen wir Gott und seinem Wort? Mögen durch das Studium der Bibel noch viele Menschen gerettet und verändert werden.

Dienstag, 17. September 2013

Philipper 4,21-23

Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus! Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus des Kaisers Haus. Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!
Philipper 4,21-23

Wir befinden uns schon nun mitten in den Abschlussgrüßen des Paulus. Jeder Heilige in Christus Jesus soll gegrüßt werden. Damit schließt sich der Kreis dieses Briefes mit Blick auf Philipper 1,1. Die Heiligen, das sind die Abgesonderten. Sie sind abgesondert von der Sünde, weil sie durch Jesus Christus vergeben wurde. Sie sind heilig in bzw. durch Christus, weil er dafür bezahlt und sein Blut vergossen hat. Christen sind nicht heilig oder abgesondert, weil sie so toll sind, sondern weil Christus sie in diesen Stand gehoben hat. Und doch sind die Christen verantwortlich ihr Leben dem Stand nach zu leben, ähnlich wie sich ein Prinz, der diesen Stand durch seine Blutsverwandtschaft erlangt hat, gemäß seinem Stand verhalten soll.

"Seid heilig, denn ich bin heilig." (1. Petrus 1,16) – dazu ruft Gott dich auf! Er selbst ist durch und durch heilig, Menschen sind es durch und durch nicht. Ist der Mensch denn nicht gut in seinem Inneren? Glaubst du das wirklich? Die biblische Diagnose lautet: „Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;… Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.“ (Römer 3,10.12). In Gottes Augen kommt kein Mensch an seinen Maßstab, d.h. völlig sündlos zu leben, heran. Doch was macht das für einen Sinn? Wie kann der Gott, der so etwas erfindet, von uns erwarten, dass wir Menschen das schaffen? Die Antwort ist einfach: In Christus Jesus! Er ist für dich am Kreuz auf Golgatha gestorben, er ist wieder auferstanden und hat die Sünde, den Tod und den Teufel besiegt. Der Glaube an diesen Christus rettet! Dadurch wird ein Mensch heiliggesprochen. Ab da heißt es dann mit dem neuen Herrn im Leben, Jesus Christus, leben und dabei „verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit“ (2. Korinther 3,18) zu werden. So zu werden wie Jesus, immer mehr, denn Jesus war vollkommen heilig, er erfüllte ganz den Willen das Vaters.

Nun gibt es Grüße für die Gemeinde in Philippi. Eine tolle Tradition, die die Verbundenheit der Christen durch den Heiligen Geist zeigt. Es zeigt: „Wir denken an euch, wir beten für euch!“. Von Heiligen zu Heiligen, sogar die Christen aus des Kaisers Haus (siehe auch Philipper 1,12). Welch eine Ermutigung zum Abschluss dieses Freuden-Briefes.

Bist du gläubig und gehörst keiner Gemeinde an? Sieh doch, was Gott sich dabei gedacht hat. Welch wunderbares Vorrecht der Besuch einer Gemeinde ist. Der Zusammenhalt in Christus, erbaut werden durch das lebendige Wort Gottes und der Gemeinschaft mit ihm. Zusammenwachsen untereinander und gemeinsames hinwachsen zu Christus. Es war Gottes Erfindung, die Gemeinde, die Braut Christi (Offenbarung 21-22). Geh in eine Gemeinde, versäume nicht (Hebräer 10,24!) und bedenke: Eine einzelne Kohle verglüht schneller als viele Kohlen zusammen.
Selbst wenn du nicht gläubig bist oder interessiert bist, kann ich dich ermutigen, in eine Gemeinde zu gehen. Erlebe, was Gott erfunden hat!

Die (fast) typische Brief-Abschluss-Formel des Paulus: „Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist!“. So wie der Brief begann, so hört er auch auf: Eingeschlossen in den Wünschen der Gnade Christi. Sonst heißt es meistens „sei mit euch“ (z.B. das Ende von den Thessalonicher- und den Timotheus-Briefen), hier heißt es, wie auch in Galater 6,18 und Philemon 25: „mit eurem Geist“. Der Geist als das menschliche Zentrum für die Dinge des Glaubens. Dieser hat Rettungs-Gnade durch Christus erfahren und soll sie täglich durch Christus erfahren. Welch wunderbarer Wunsch zum Schluss!

Das wünsche ich uns allen auch: Dass die Gnade Christi im Leben sichtbar wird – in jeglicher Form!

Samstag, 31. August 2013

Philipper 4,18-20

Ich habe aber alles erhalten und habe Überfluss, ich habe die Fülle, da ich von Epaphroditus das von euch Gesandte empfangen habe, einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Philipper 4,18-20

Paulus bestätigt der Gemeinde, dass er wirklich alles bekommen hat und dass er in einem Überfluss lebt (siehe Verse 10-13). Ja, dazu diente auch die praktische Gabe der Gemeinde in Philippi, welche der treue Epaphroditus überbracht hat (Philipper 2,25ff). Paulus beschreibt, dass er die Fülle hat, mehr als genug, mehr als er eigentlich braucht. Doch von anderer Stelle kann man über Paulus sagen, dass er genau weiß, wo wirkliche Fülle zu finden ist (siehe Kolosser 2,9): In Jesus Christus wohnt die Fülle Gottes leibhaftig! Darum geht es Paulus vor allem, dass das die Menschen erkennen: Jesus Christus ist Gott und der einzige Weg zu Gott dem Vater im Himmel (Johannes 14,6). Das hat erste Priorität und doch ist es ihm wichtig zu erwähnen, dass die Opfergabe der Philipper für ihn ein duftender Wohlgeruch ist, es ist ein angenehmes Opfer, was Gott gefällt. Gott freut sich über wahre Opfer!

Bist du ein Kind Gottes? Wenn ja: Wie stehst du zu dem Geld, was du zur Verfügung hast (ein Geschenk Gottes!)? Investierst du für ihn? Opferst du für ihn? Ja, nicht vom Überfluss, sondern ein wirkliches Opfer im vollen Vertrauen, dass es vor Gott wohlgefällig ist und er es segnet? Wie schwierig ist es oft sich von seinem Besitz zu lösen – mir selber fällt es schwer, da ich gerne möglichst viel selber verwalten und kontrollieren möchte. Doch wenn Paulus die Liebesgabe als angenehme Opfer hier beschreibt, sollte uns das ein Ansporn sein, für den Herrn Jesus Christus Finanzielles, Zeitliches und Kräftemäßiges zu opfern. Sind wir bereit uns so sehr in die Abhängigkeit zu Jesus Christus zu geben? Das ist Gott wohlgefällig, soviel steht fest!

Der nachfolgende Satz gehört mit zu einen der tiefsten Geheimnisse Gottes, und kann doch so sehr missverstanden werden. Quasi nach dem Motto: „Alles, was ich brauche, bekomme ich auch!“ – aber ist das Gott? Meint Paulus damit, dass Gott alle Wünsche erfüllt? Ganz gewiss nicht (vgl. dazu auch 1. Johannes 5,14-15). Erst einmal geht es um das, was man bedarf – schon allein diese Frage ist ja schwierig zu klären, oder? Aber was braucht ein Mensch wirklich? 1. Timotheus 6,8 gibt eine knappe Antwort. Zu oberflächlich? Gott weiß am besten, was jeder braucht und das wird er schenken, denn er ist souverän und sieht und weiß am besten. Zudem ist der kleine Zusatz „nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“ enorm wichtig für das Verständnis: Das wichtigste, was Menschen brauchen liegt in dem Reichtum Gottes. Alles was dort liegt ist Herrlichkeit, ist verfügbar in oder durch Jesus Christus

Bist du ein Kind Gottes? Wenn ja: Siehst du den wahren Reichtum in Jesus Christus? Oder gibst du dich ganz dem hin, was materiell und vergänglich ist (Matthäus 6,19-21)? Wie stehst du zu deinem Geld, was du zur Verfügung hast? Siehst du es als von Gott gegeben an? Als ein Gnadengeschenk. Möge unsere Sicht sich immer mehr dahingehend verändern, dass in Christus alle Schätze der Erkenntnis und Weisheit verborgen liegen (Kolosser 2,3). Diese Schätze lasst uns heben!

Paulus schließt diesen Abschnitt mit einem Lobpreis. Er spricht von seinem „Gott und Vater“ im Himmel. Ihm sei die Herrlichkeit. Ja, das steht vollkommen im Einklang mit dem Vater unser (Matthäus 6,9-13). Für immer soll Gott gepriesen werden – von Ewigkeit zu Ewigkeit. Für immer gehören ihm die Ehre und die Herrlichkeit, denn sein Reich ist ein ewiges Reich, was niemals vergeht – das ewige Himmelreich.

Wirst auch du einmal mit dabei sein, in seinem Reich, bis in alle Ewigkeit? Wenn du Fragen hast, oder nicht weißt, was dafür notwendig ist, so melde dich einfach bei mir.